Allerheiligen mit lutherischer Predigt von Pastor Harald Storz
Martin Luthers Verständnis für Heilige ist ambivalent
Am 31. Oktober starteten die protestantischen Christen in ihr Jubiläumsjahr - 500 Jahre Reformation! Am Tag darauf, dem 1. November feiern die Katholiken Allerheiligen. Die Predigt hielt dabei der Pastor der ev.-luth. Jacobikirche, Harald Storz. Er lotete sowohl Schnittmengen als auch Unterschiede in Sachen Heilige aus.
Mit einem feierlichen Gottesdienst begang die katholische Gemeinde Sankt Michael in diesem Jahr wie gewohnt Allerheiligen. Allerdings waren im Kirchenschiff etwas mehr evangelische Christen als sonst, denn die Predigt hielt Harald Storz, Pfarrer an St. Jacobi.
P. Hösl begrüsste vor dem Gottesdienst die evangelischen Brüder und Schwestern ganz besonders. Ökumene bedeutet nicht, auf das eigene Profil zu verzichten, sondern sich gegenseitig wertzuschätzen - und wenn es sein muss: aushalten. Und so gab es auch in diesem Gottesdienst katholischen Weihrauch. Freilich auch eine Predigt, in der Harald Storz auch klar das Unverständnis vieler Protestanten, sei es zu Luthers Zeiten, sei es heute über Heiligenverehrung zum Ausdruck brachte.
In St. Jacobi, so zu Beginn der Predigt gibt es sogar besonders viele Heilige - nämlich 16 Stück! Zwei hatte der Pastor gleich mitgebracht. Den Hl. Jakobus und den Hl. Nikolaus - in Originalgröße auf Holz gefasst. Sie gehören in die Festtagsseite des legendären Altars von St. Jakobi - und der pfarrer und seine Gläubigen möchten auch keinen ihrer Heiligen missen! Das bedeutet freilich nicht, dass evangelische Christen dort "zu" den Heiligen beten oder auch nur "um Fürsprache" sich an diese wenden würden. Hier tut sich eine bleibende Grenze zwischen den Konfessionen auf. Allerdings könnten auch Protestanten gut mit Heiligen als Vorbildern leben.
In diesem Reformationsjubiläumsjahr wird es auch noch anderen evangelische Christen in die Kirche und an den Ambo verschlagen. Wir wünschen unseren evangelischen Schwestern und Brüdern eine anregendes Jubiläumsjahr mit vielen frischen Impulsen aus allen Kirchen.