Gedenkfeier für Sandra Bradt
Viele Jahre war Sandra der gute Geist im Mittagstisch. Im Sommer 2018 verlor sie ihre Wohnung und erkrankte. Im Februar starb sie in ihrer neuen Wohnung.
Sandras Urnenbeisetzung ist für Samstag, den 1. Juni im Rahmen einer Beisetzungsfeier der Tobiasbruderschaft auf dem Junkerberg vorgesehen. Am 15. März haben wir im Mittagstisch eine kleine Gedenkandacht gehalten. Die Street Doves haben gespielt und Juliane Meyer hat einen Text vorgetragen, den sie für ihre verstorbene Freundin geschrieben hatte:
Queen of the Streets - für Sandra
Lila war deine Farbe.
Bunte Bändchen um die Handgelenke - Schönheit im Sinn – innen und außen.
Sorgfältiges Schminken, früher, draußen vor dem Tempeleingang.
Trösterin für viele, Trösterin für mich.
Dein Ort: der Mittagstisch Morgens ist dein Platz vor der Tempeltür, Mittags werden Wischlappen, Besen und Feudel die Waffen deiner Verantwortung.
Der alte Baum - Im Sommer gefällt von Höllenhunden.
Dein Rücken krumm, die schönen tiefen klaren Augen tränennass;
Die Seele verwundet, gequält, geschunden – einsam im inneren Alptraum gefangen Hoffnungsschimmer immer wieder:
„Vielleicht muss ich doch nicht in den Bunker – da komm' ich nie mehr raus!“
Absagen – Absagen – Absagen „Geh' da nicht hin! Bleib in der Klinik!“
Doch Sandra geht in den Bunker und bleibt nur eine einzige Nacht.
Ende Gelände. Mach's gut, Sandra, Grüß' Mike, Leslie, Ingrid und die anderen.
Möge Christus dich ganz lange in den Arm nehmen!
Möge er dich auf Seinem Schoß in den Armen wiegen und dir all die Liebe geben, die dir im Leben so oft versagt wurde.
Queen of the Streets!
Du bist eine schöne Seele!
Hier warst du immer auf der Suche nach Liebe und Wertschätzung, oft traurig, depressiv von Haus aus, so wie ich es auch war.
Dort - in der Schatzkammer des Lichts des Herrn - möge jetzt dein Seelenort sein, inmitten der unendlichen, gütigen und liebenden Gnade des Vaters.
Mach's gut, Sandra, wir sehen uns wieder, Herzensfreundin!
Ich freu' mich, irgendwann wieder in deine klaren schönen weisen Augen zu sehen – den Blick vergess' ich nie, und auch nicht deinen vielfältigen Trost in meinen depressiven Zeiten.
Vor dem Eingang haben wir gemeinsame Tiefen ausgelotet.
Mach's gut, Freundin meiner Seele! Was für mich hier bleibt?
Eine große Lücke...